Antibabypille

Wenn Sie zum ersten Mal eine Antibabypille einnehmen

Beginnen Sie mit der ersten Pille am 1. Tag Ihrer Periode. Nehmen Sie die Pillen regelmäßig ein, d.h. immer morgens oder abends.

Wenn Sie von einer Pille auf eine andere wechseln

Beginnen Sie mit der ersten Pille am 1. Tag Ihrer Periode. Nehmen Sie die Pillen regelmäßig ein, d.h. immer morgens oder abends.

Wie nehme ich meine Pille richtig ein

Je nach Pillentyp wird entweder eine Pillenpause von 7 Tagen eingehalten oder die nächste Packung angefangen. Genaueres entnehmen Sie bitte dem Beipacktext ihrer Pille oder Fragen Ihren Arzt oder Apotheker. Nehmen Sie die Pillen der zweiten Packung und jeder weiteren Packung in genau derselben Weise ein wie bei der ersten Packung (aber unabhängig von Ende ihrer Blutung). Wenn keine oder eine nur sehr verminderte Blutung einsetzt, machen Sie einen Schwangerschaftstest oder suchen ihren Arzt auf.

Was tun, wenn Sie eine oder mehrere Pillen vergessen haben?

Je nach Pillentyp wird entweder eine Pillenpause von 7 Tagen eingehalten oder die nächste Packung angefangen. Genaueres entnehmen Sie bitte dem Beipacktext ihrer Pille oder Fragen Ihren Arzt oder Apotheker. Nehmen Sie die Pillen der zweiten Packung und jeder weiteren Packung in genau derselben Weise ein wie bei der ersten Packung (aber unabhängig von Ende ihrer Blutung). Wenn keine oder eine nur sehr verminderte Blutung einsetzt, machen Sie einen Schwangerschaftstest oder suchen ihren Arzt auf.

Was tun bei Verlust der Pille?

Wenn Sie ein Dragee verloren haben, nehmen Sie einfach das letzte Dragee aus der angefangenen Packung und setzen sie Einnahme wie gewohnt fort. So sind Sie weiterhin vor einer Schwangerschaft geschützt, allerdings wird sich der Zyklus um einen Tag verkürzen.

Wichtig ist, dass Sie mit der Einnahme der nächsten Packung genau nach 7 Tagen beginnen, also einen Wochertag früher als gewöhnlich, damit der Zyklus wieder stimmt.

Was tun bei doppelter Einnahme?

Sie brauchen Sich nicht zu beunruhigen, wenn Sie zwei Dragees unmittelbar nacheinander eingenommen haben. Dies hat keinen negativen Einfluß auf Ihren Körper, Sie müssen nur daran denken, dass sich Ihr Zyklus dementstrechend verkürzt.

Was tun, wenn Sie Erbrechen oder Durchfall haben?

Wenn Sie innerhalb von 4 Stunden nach der Einnahme einer Pille erbrechen müssen oder Durchfall haben, wird die Pille möglicherweise nicht richtig im Körper aufgenommen.

Setzen Sie die Einnahme der Pillen wie üblich fort. Verhalten Sie sich bezüglich Empfängnisverhütung wie nach Vergessen einer Pille. Wenn das Erbrechen oder der Durchfall länger anhält, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Blutungen während der Pilleneinnahme

Während der ersten Monate, in denen ihr Körper sich noch an das Präparat gewöhnen muß, kommt es manchmal zu Blutungen zwischen den Perioden. Diese können ganz leicht sein oder auch stärker, etwa wie eine schwache Periode.

Hören Sie mit der Einnahme Ihrer Pille in keinem Fall auf! Wenn allerdings wiederholte, länger dauernde oder starke Blutungen auftreten, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf.

Ist eine Pillenpause zu empfehlen

Fachleute in aller Welt sind sich darüber einig, dass eine Frau keine Pillenpause zu machen braucht, wenn nicht medizinische Gründe vorliegen.
Die unnötige Unterbrechung der Einnahme über einen oder mehrere Monate bringt oft Probleme mit sich.

Viele Frauen sind auf eine Empfehlung: „Sie müssen jetzt endlich eine Pillenpause machen“, ungewollt schwanger geworden.

Wenn Sie Ihre Periode verschieben möchten

Dies ist grundsätzlich möglich. Eine Absprache mit Ihrem Arzt ist jedoch nötig.

Gibt es eine Pille danach?

Es gibt in Österreich Präparate, die nur für die Indikation „Notfallkontrazeption“ zugelassen und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind

Da die Nidation (Einnistung) erst etwa eine Woche nach der Befruchtung erfolgt, handelt es sich aus medizinisch-ethischer Sicht nicht um eine Interruptio (Schwangerschaftsabbruch). Eine möglicherweise bereits bestehende Schwangerschaft wird im Übrigen nicht unterbrochen.

Die Einnahme der Tablette sollte so bald wie möglich nach dem Geschlechtsverkehr erfolgen. Bitte beachten Sie, dass diese Form der Notfallverhütung sich nicht für eine dauernde Anwendung eignet und auch nicht vor Geschlechtskrankheiten schützt. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. können Sie sich auch unter https://www.apomed.at/arzneimittel/frauensache informieren.

Andere Medikamente

Sollten Sie zusätzlich Medikamente einnehmen, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker über allfällige Interaktionen (Wechselwirkungen mit der Pille). Die Sicherheit Ihrer Pille könnte in Gefahr sein.

Pille und Aids

Die Pille schützt nicht vor AIDS!
Um sich vor AIDS zu schützen, wird die zusätzliche Verwendung eines Kondoms empfohlen.

Der Pearl-Index

Sicher haben Sie sich schon gefragt, welche Verhütungsmethode eigentlich die beste ist. Diese Frage läßt sich objektiv beantworten. Mit dem Pearl-Index. Er gibt an, wie sicher ein Verhütungsmittel ist. ein Pearl-Index von 10,0 sagt aus, dass bei dieser Verhütungsmethode von 100 Frauen in einem Jahr zehn schwanger wurden. Das ist der Mittelwert von Kondomen.

Pillen haben dagegen einen Pearl-Index von 0,9 und weniger. Sie können sich also sehr sehr sicher sein, dass Sie bei regelmäßiger Einnahme der Pille nicht schwanger werden.

Kann die Pille unfruchtbar machen?

Heute ist man übereinstimmend der Meinung, dass die Pille nicht unfuchtbar macht, sondern dass durch Verminderung von aufsteigenden Unterleibsinfektionen die Fruchtbarkeit der Frau begünstigt ist.

Kann die Pille Krebs verursachen?

Zahlreiche Studien belegen, dass Frauen, die die Pille nehmen, viel weniger an Eierstock- oder Gebärmutterkrebs erkranken. Noch untersucht wird, inwieweit die Einnahme der Pille den Gebärmutterhals verändern kann.

Zudem gibt es keine gesicherten Hinweise, dass bei Pillenanwenderinnen das Brustkrebsrisiko erhöht ist. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, ob in Ihrer Familie die Großmutter, Mutter, Tante oder eine andere nahe Verwandte Brustkrebs hatte.
Eine Langzeiteinnahme könnte möglicherweise einen der Risikofaktoren für die Bildung von Brustkrebs darstellen. Sie sollten sich in jedem Fall routinemäßig zweimal im Jahr von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin untersuchen lassen, um beginnende Krankheiten frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Hat die Pille Folgen bei einer Schwangerschaft?

Viele Frauen machen sich verständlicherweise über diese Frage Gedanken. Es gibt heute gesicherte Erkenntnisse, die besagen, dass der Verlauf einer nachfolgenden Schwangerschaft ungestört bleibt.

Ganz wichtig ist sicher die Feststellung, dass Mißbildungen ebenfalls nicht häufiger vorkommen. Oft ist auch die Frage gestellt worden, ob nach Einnahme der Pille häufiger Fehlgeburten auftreten oder Zwillinge zur Welt gebracht werden – auch dazu kann die Wissenschaft heute „nein“ sagen.

Führt die Pille zu Thrombosen?

Im Laufe der Entwicklungen und Erfahrungen auf dem Gebiet der hormonellen Kontrazeption, haben die ständig sinkenden Ethinytestradioldosen und die Verwendung von Gestagenen der dritten Generation, die durch ihren antiatherogenen (arteriosklerotische Gefäßveränderungen betreffend) Effekt imponieren, die Pille zu einer überaus sicheren Verhütungsmethode werden lassen.

Ein erhöhtes Thromboserisiko unter Pilleneinnahme besteht im wesentlichen bei sogenannten Risikopatienten (z.b. Raucher) und ist seit langem bekannt.

Durch eine entsprechende Anamnese und durch Beachtung bestimmter Risikofaktoren, durch die Bestimmung der APC Resistenz, besonders bei Neueinstellungen kann diese Gefahr entsprechend minimiert werden. Bei ängstlichen Pillenanwenderinnen kann auch unter Einnahme der Pille dieser Faktor bestimmt werden.

Aus welchen Gründen soll man mit der Pille aufhören?

In jeder Pillenpackung liegt eine ausführliche Beschreibung, die eine Frau in jedem Fall lesen sollte. Die Entscheidung, ob es in bestimmten Fällen ratsam ist die Pille abzusetzen, sollte jedoch mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt abgesprochen werden

Medizinische Gründe, bei denen man aufhören sollte, die Pille einzunehmen, sind u.a.

  • Migräneanfälle, die zum ersten Mal nach Einnahme der Pille auftreten. Hirngefäße können empfindlich auf Sexualhormone reagieren.
  • Sehstörungen, die plötzlich akut auftreten. Sie können ein erstes Zeichen für einen Thrombose-Prozeß der Augengefäße sein.
  • Akute Thrombosen.
  • Akute Gelbsucht.
  • Nach schweren Unfällen oder vor geplanten Operationen. Längere Bettlägrigkeit steigert das Thrombose-Risiko.
  • Auftretender hoher Blutdruck.
  • Schwangerschaft.
  • Rasches Wachstum des Gebärmutterkörpers durch gutartige Muskelknoten (Myome), Knoten in der Brust oder Endometrioseherde.

Wann darf die Pille nicht eingenommen werden?

Nur wenige Frauen müssen aus medizinischen Gründen auf die Pille verzichten. Bei dieser Fragestellung sollen Sie sich in erster Linie vertrauensvoll an Ihre Frauenärztin/Ihren Frauenarzt wenden und sich ausführlich beraten lassen.

Medizinische Gründe, bei denen eine Pille nicht eingenommen werden darf, sind u.a.:

  • Früher durchgemachte oder bestehende Erkrankungen mit Blutpropfbildung (Thrombose, Embolie), besonders Schlaganfall und Herzinfarkt.
  • Bestehende Schwangerschaft; es ist allerdings die Möglichkeit, dass das Kind geschädigt wird, so gut wie unwahrscheinlich.
  • Hormonempfindliche bösartige Tumoren, die auf Östrogene reagieren könnten. Dazu gehört der Brustkrebs (auch nach Behandlung).
  • Bestehende schwere Leberschäden. Die Hormone der Pille können die geschädigte Leber zusätzlich belasten.
  • Erkrankungen der Hirn- oder Augengefäße. Man fürchtet ein erhöhtes Risiko für Thrombosen.
  • Schwere Formen des Bluthochdrucks, besonders der medikamentös nicht einstellbare Hochdruck mit entsprechenden Komplikationen.
  • Angeborene oder erworbene Stoffwechselstörungen, z.B. schwere Zuckerkrankheit mit Gefäßveränderungen oder Störungen des Fettstoffwechsels.
  • Otosklerose (erbliche, fortschreitende Mittelohr-Schwerhörigkeit), die sich in vorangegangenen Schwangerschaften verschlechtert hat.
  • Vorausgegangene Schwangerschaftsbläschen. Seltene Hauterkrankung, als Herpes gestationis bezeichnet.
  • Raucherinnen jenseits des 30. Lebensjahres, insbesondere wenn weitere Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bluthochdruck vorhanden sind.

Darf die Pille auch während der Stillzeit eingenommen werden?

Gegen die Einnahme niedrigdosierter Pillen in der Stillzeit bestehen nur geringe Bedenken. Eine Verminderung der Milchproduktion kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Wenn also eine Frau, die stillt, die höchstmögliche Sicherheit vor einer Empfängnis haben will, dann sollte sie 3 Wochen nach der Geburt mit der Pille beginnen. Eine Beratung durch die Frauenärztin/den Frauenarzt ist zu empfehlen.

Positive Effekte der Pille?

  • Verminderung von Anämien durch Auftreten von schwächeren Menstruationen
  • Verminderung der Neuerkrankungsfälle gutartiger Brusterkrankungen
  • Besserung von Dysmenorrhoen (schmerzhafte Menstruation)
  • Besserung des prämenstruellen Spannungsgefühls
  • Herabgesetztes Ovarialkarzinomrisiko
  • Herabgesetzes Endometriumkarzinomrisiko
  • Verminderung der Inzidenz von entzündlichen Erkrankungen im Beckenbereich
  • Verminderung der Inzidenz von Ovarialzysten
  • Positiver Langzeiteffekt für die Knochendichte
  • Besserung von Hautproblemen

Vorteile der Pille gegenüber anderen Verhütungsmethoden?

  • Hohe kontrazeptive Sicherheit
  • Sichere, relativ einfache Anwendung
  • Durchgehende kontrazeptive Wirkung
  • Problemlose unmittelbar vom Sexualakt getrennte Einnahme
  • Positive therapeutische Effekte

In welchem Alter kann ein Mädchen anfangen, die Pille zu nehmen?

Diese Frage ist nur zu einem kleinen Teil ein medizinisches Problem. Ein Mädchen sollte bei bestehender Partnerschaft bereits vor Aufnahme erster sexueller Kontakte die Beratung durch die Frauenärztin/den Frauenarzt suchen. Die Einnahme der Pille ist gegenüber einer ungewollten Schwangerschaft im Kindes- oder Jugendalter oder auch in Hinsicht auf einen möglichen Schwangerschaftsabbruch immer die bessere Alternative.

Viele Bedenken, die früher gegen die Verordnung der Pille an junge Mädchen bestanden, sind inzwischen überholt und widerlegt. So hat z.B. die Pille keinen Einfluß auf das Ausbleiben der monatlichen Regelblutung (Amenorrhö).
Bei der Verordnung werden heute Pillen bevorzugt, die möglichst niedrige Hormonmengen enthalten. Sie zeichnen sich durch gute Verträglichkeit und regelmäßige Blutungen (Zykluskontrolle) sowie durch geringstmögliche Stoffwechselbelastung des Organismus aus.

Wichtig ist die Feststellung, dass die Pille von jungen Mädchen sehr gut vertragen wird und nur wenige Nebenwirkungen auftreten. Es gibt außerdem kaum Kontraindikationen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Pillenbenutzung in keiner Altersgruppe so weit verbreitet ist wie bei jungen Mädchen. Das hängt auch mit dem besonders hohen Sicherheitsbedürfnis junger Mädchen zusammen und mit der Tatsache, dass es an gleichwertigen Alternativen mangelt.

Pille als Therapeutikum?

Neben dem kontrazeptiven Effekt kann die Pille entsprechend auch als Therapeutikum eingesetzt werden.
So eignen sich Präparate, deren Gestagenkomponente sie durch eine antiandrogene (Androgene = männliche Sexualhormone) Wirkung auszeichnet, zur erfolgreichen Behandlung von Hirsutismus (verstärkte Behaarung), Akne oder Effluvium (spez. Haarausfall) wenn diese Erscheinungsbilder durch eine Hyperandrogenämie (erhöhter Androgenspiegel) hervorgerufen werden.

Zusätzlich erhöht die Östrogenkomponente die SHBG (= sexualhormonbindendes Globulin) Synthese in der Leber und bindet damit freies Testosteron (=stärkstes natürliches männl. Sexualhormon), was ebenfalls zur Senkung der Hyperandrogenämie führt.

Was sind Risikofaktoren - wie gefährlich sind sie?

Die Beachtung und Feststellung der relativen und absoluten Kontraindikationen sind Grundlage für eine korrekte Pillenverordnung.

Als absolute Kontraindikationen gelten:

  • Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile
  • Schwangerschaft, hormonabhängige Tumoren, ungeklärte Genitalblutungen
  • vorausgegangene oder bestehende thromboembotische Prozesse (Gefäßverschluß), Disposition für derartige Krankheiten
  • Thrombophlebitis (akute Thrombose), AT-III-Manget (gerinnungshemmend wirkende Faktoren), Sichelzellenanämie (Erkrankung des Hämoglobins im Blut), Zustand nach Herzinfarkt
  • schwerer Diabetes mellitus mit Gefäßveränderungen, Hyperlipoproteinämie (Fettstoffwechselstörung)
  • schwere Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht oder anhaltender Juckreiz während einer früheren Schwangerschaft
  • Dubin-Johnson-Syndrom (spez. Störung in der Gallenblase), Rotor-Syndrom (spez. Störung der Leber)
  • vorausgegangene oder bestehende Lebertumoren
  • Herpes gestationis (seltene Schwangerschaftshauterkrankung) in der Anamnese
  • Otosklerose (spez. Erkrankung im Labyrinth des Ohres) mit Verschlechterung in vorausgegangenen Schwangerschaften

Als relative Kontraindikationen gelten:

  • Vorausgegangene oberflächliche Thrombophlebitiden (entzündliche Thrombosen), Varizen (Krampfadern), Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Herz- oder Niereninsuffizienz
  • Asthma bronchiale, Epilepsie
  • Latenter oder bestehender Diabetes mellitus, Cholelithiasis (Gallensteinleiden), Cholezystitis (Entzündung der Gallenblase), Otosklerose, Porphyrie (Erkrankung des Hämoglobins)
  • Migräne, Multiple Sklerose, Depressionen, Tetanie (Krampfanfälle)
  • Stillperiode
  • Mammakarzinom in der Familienanamnese
  • Rauchen

Wie hoch ist die Notwendigkeit eines APC Resistenz Tests. Sollen alle Frauen gescreent werden?

Bei etwa 2 bis 7 Prozent der Frauen besteht eine genetisch bedingte Resistenz gegen aktiviertes Protein C (APC) und diese haben damit ein 6-7 fach höheres Risiko unter Pilleneinnahme eine Thrombose zu entwickeln.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Homocystinämie (seltene Stoffwechselstörung), die einerseits mit Endothelschädigungen im arteriellen Bereich und andererseits mit einer Erniedrigung des Folsäurespiegels einhergeht. Aus diesem Grund sollte bei Neueinstellungen speziell von jungen Frauen die APC Resistenz bestimmt werden. Frauen, die die Pille schon über Jahre nehmen, brauchen diesbezüglich nicht mehr getestet werden.

Die Frage nach einem totalen Screening läßt sich nur schwer beantworten. An und für sich sollten nach dem derzeitigen Wissensstand alle jungen Frauen, nicht nur vor der Pilleneinnahme, sondern auch vor einer Schwangerschaft bzw. am Beginn einer Schwangerschaft gescreent werden, besonders wenn anamnestisch irgendein Hinweis auf ein thromboembotisches Risiko gegeben ist. Man darf nicht vergessen, dass das Thromboserisiko während einer Schwangerschaft auch bei einer gesunden Frau deutlich höher als unter der Einnahme von Ovulationshemmern ist.

Bei Hypermenorrhoen ohne organisches Substrat, wird durch Pilleneinnahme die Blutung deutlich schwächer werden und so Anämien verhindert. Bei leichter Endometriose (Auftreten von gebärmutterähnlichem Gewebe außerhalb der Schleimhautauskleidung der Gebärmutter) können gestagenbetonte Pillen ebenso therapeutisch eingesetzt werden, wie bei Dysmenorrhoen.
Nimmt man noch die positiven Effekte, die im vorhergehenden Punkt angeführt wurden, dann hat die Pille neben der kontrazeptiven Wirkung sicherlich auch in vielen Fällen eine therapeutische Komponente.

Kontrazeption in der Prämenopause?

(Prämenopause = Abschnitt des Klimakteriums vor der Menopause/Zeitpunkt der letzten Menstruation). Wegen des erhöhten kardiovaskulären (Herz- und Gefäße betreffend) Risikos sollten Raucherinnen über 35 Jahre (über 15 Zigaretten tgl.) keine Ovulationshemmer einnehmen.

Soferne individuelle und familiäre kardio-vaskuläre und metabolische (stoffwechselbedingt) Risikofaktoren, wie Hypertonie, Diabetes mellitus, Adipositas (Gewichtszunahme), erhöhte Serumlipidwerte, ausgeschlossen werden können, kann die Gabe niedrig dosierter Ovulationshemmer unter regelmäßigen klinischen Kontrollen bei Nichtraucherinnen bis in die Perimenopause fortgesetzt werden, wenn andere kontrazeptive Maßnahmen nicht in Frage kommen.

Quellenangaben zum Thema Antibabypille

Dialog Pille
Univ.-Prof. Dr. Franz Fischl
Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber
Univ.-Prof. Dr. Sepp Leodolter
Univ.-Prof. Dr. Alfons Staudach
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Urdl
1090 Wien, Liechtensteinstraße 20/15
Telefon: 01/319 85 02, Fax: 01/310 39 91.
Das erste Mal… (Schering)