Leber Galle
Was passiert in Leber,Galle und Bauchspeicheldrüse?
Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse:
Diese drei Organe gehören zwar eigentlich nicht direkt zum Verdauungstrakt, spielen jedoch trotzdem eine wichtige Rolle bei der Verdauung. Die Leber ist besonders für den Stoffwechsel wichtig. Außerdem entzieht sie dem Blut gefährliche Stoffe und stellt Galle für die Verdauung her. Die Gallenblase speichert und konzentriert die von der Leber produzierte Galle und gibt sie bei Bedarf (z.B. bei der Aufnahme von Fett) in den Dünndarm ab. Die Bauchspeicheldrüse ist für die Ausscheidung von Verdauungsenzymen verantwortlich. Des Weiteren dient der Pankreassaft in der Bauchspeicheldrüse der Neutralisierung des sauren Nahrungsbreis.
Wofür ist die Leber zuständig?
Als eines der größten Organe im Körper, übernimmt die Leber essenzielle Aufgaben des Stoffwechsels. Die Leber ist dafür zuständig, Nährstoffe umzuwandeln, zu speichern und abzubauen. Vor allem beim Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel wird der Leber eine besondere Wichtigkeit zugeschrieben. Auch bei der Aufnahme von Mikronährstoffe und vor allem fettlöslichen Vitaminen wird die Leber benötigt.
Außerdem spielt das Organ eine große Rolle bei der Entgiftung des Körpers. Dabei werden Giftstoffe wie z.B. Alkohol oder bestimmte Medikamente von Enzymen in der Leber so umgewandelt, dass sie schließlich wieder über den Urin ausgeschieden werden können.
Was schädigt die Leber?
Da die Leber so überlebenswichtige Funktionen im Körper übernimmt, sollte man darauf achten, das Organ so wenig wie möglich zu schädigen. Geschädigt wird die Leber zum Beispiel durch andauernden übermäßigen Alkoholkonsum. Auch Fettleibigkeit und ein ungesunder Lebensstil können die Leber nachhaltig beeinträchtigen und sogar zu einer Fettleber führen. Die Leber kann sich außerdem durch Bakterien, Viren oder bestimmte Gifte entzünden. Eine Leberentzündung kann folglich zu einer Leberzirrhose führen, bei der das Gewebe in der Leber zerstört wird.
Da in der Leber keine Nervenzellen sind, kann es dazu kommen, dass man lange nicht merkt, dass die eigene Leber geschädigt ist. Wenn die Leber nicht mehr richtig funktioniert, leiden viele andere Bereiche des Körpers darunter. Deswegen ist es umso wichtiger, von Anfang an auf die Gesundheit der Leber zu achten.
Diät bei Erkrankungen von Leber und Galle
Die Leber ist die chemische Fabrik des menschlichen Körpers und gleichzeitig seine Kläranlage. Normalerweise funktioniert sie klaglos, wird sie jedoch überbelastet, zum Beispiel durch Alkohol oder andere Gifte oder von Krankheiten befallen, so kann sie ihre umfangreiche Funktion der Entgiftung des Körpers nicht oder nur mehr teilweise nachkommen.
Die Galle im Sinne des Wortes hat zweierlei Bedeutung: Einmal die von der Leber produzierte Gallenflüssigkeit, die als Verdauungssaft im Darm Verwendung findet und zum anderen die als Galle im Volksmund bezeichnete Gallenblase.
Die Gallenblase kann ebenfalls erkranken. Schmerzhafte Entzündungen, Gallensteine oder Veränderungen der Gallenwände können die Gallenblase, die zu Speicherung der Gallenflüssigkeit in Ruhepausen dient, funktionsuntüchtig machen.
Leicht verständlich, dass falsche Ernährung diesen beiden Organen, die ja unmittelbar mit der Verdauung zu tun haben, arg zusetzen kann. Im Krankheitsfall kann eine richtige Leber- oder Gallendiät diese Organe entlasten und möglicherweise sogar zur Heilung beitragen.
Ernährungstipps: Leber
Waren sich bis vor einigen Jahren die Mediziner darin einig, dass fett- und eiweißarme, sogenannte Leberschonkost bei allen Erkrankungen der Leber angebracht sei, so weiß man heute, dass bei der Mehrzahl der Lebererkrankungen eine leichte Vollkost, die alle Nahrungsmittelbestandteile enthält, besser ist. Bei schweren Lebererkrankungen, wie Leberzirrhose, konnte sogar durch eine relativ fettreiche Diät eine Verbesserung der Leberwerte und des Allgemeinbefindens erreicht werden. Es darf jedoch nur eine vom Arzt festgelegte Diät angewendet werden.
Auf alle Fälle verboten ist Alkohol, da dieser für die Leber Gift ist.
Zum Unterschied von der Normalkost werden bei der leichten Vollkost nur Lebensmittel verwendet, die beim Durchschnitt der Bevölkerung nur wenig Unverträglichkeiten verursachen. Man muss jedoch bedenken, dass Leberkranke besonders ängstlich „nach innen hören“ und leichte Blähungen oder ein Druckgefühl im Magen, das auch der Lebergesunde oft nach dem Essen spürt, bereits als Unverträglichkeit empfinden.
Nahrungsmittel, die reich an Ballaststoffen sind, blähen auch zumeist stark. Da die Leber auch den Gasaustausch aus dem Darm bewerkstelligen muss, wird dies von Leberkranken als besonders unangenehm empfunden.
Wie funktioniert eine Leberentgiftung?
Die Leber ist ein faszinierendes Organ, denn es hat die Fähigkeit sich selbst wieder zu regenerieren. Wichtig hierbei ist es natürlich, auf Dinge, die die Leber schädigen, zu verzichten und die Leber aktiv zu stärken. Es gibt bestimmte Mittel, mit denen man die Leber nachhaltig stärken, unterstützen und entgiften kann. Ein paar dieser Möglichkeiten stellen wir Ihnen im Folgenden vor:
Darmreinigung und Probiotika:
Wenn die Darmflora also besonders geschwächt ist (z.B. nach einer Antibiotika-Therapie) kann man seinen Darm „sanieren“. Dadurch wird der Darm entgiftet und die Darmflora wieder ins Gleichgewicht gebracht. Der Leber wird dadurch Arbeit abgenommen. Näheres dazu können Sie in unserem Artikel „Probleme bei der Verdauung - Darmflora sanieren“ nachlesen.
Bitterstoffe:
Bitterstoffe sorgen dafür, dass die Gallensaftausschüttung angeregt wird. Außerdem stärken sie die Leberaktivität allgemein und regen den Stoffwechsel an. Bitterstoffe sind z.B. enthalten in den verschiedenen Phytopharma Tropfen wie Tinktur Eberraute, Tinktur Hopfen, Tinktur Tausendguldenkraut, Tinktur Storchenschnabel oder auch in Espara Curcuma Alchemistische Essenz und Teufelskralle Alchemistische Essenz.
Mariendistel:
Der Extrakt der Mariendistel mit dem entgiftenden Wirkstoff Silymarin dient zur unterstützenden Behandlung bei Leberbeschwerden. Er trägt zur Normalisierung der Leberwerte und zur Leber-Entgiftung bei und ist eines der effektivsten Leberschutzmittel am Markt.
Artischocke:
Die Artischocke stärkt den Fettstoffwechsel und fördert den Gallenfluss.
Curcumin:
Das im Kurkuma enthaltene Curcumin schützt die Leber als Antioxidans vor Schadstoffen und hilft ihr bei der Regeneration. Curcumin fördert außerdem die Funktionen der Leber.
Pianto Biotic Leber:
Pianto Biotic Leber enthält lysierte Hefe mit Honig und Pflanzenextrakten aus Löwenzahn, Mariendistel und Artischocke zur Stärkung und Entgiftung von Leber und Gallengängen. Es hilft dabei, eine überlastete Leber und Gallenblase wieder auf Vordermann zu bringen. Unterstützend kann es nach übermäßigem Essen, nach Operationen und Vergiftungen eingenommen werden. Auch leberbedingte Erschöpfung und Migräne kann durch die Einnahme gelindert werden.
Leberwickel:
Ein Leberwickel kann dabei helfen, die Durchblutung der Leber anzuregen. Dadurch wird der Gallenfluss angekurbelt und Giftstoffe können schneller ausgeschieden werden.
Generelle Umstellung des Ernährungs- und Lebensstils:
Besonders wichtig ist eine Umstellung des Lebensstils. Viel Bewegung und eine ausgewogene, basenüberschüssige Ernährung sind hierbei unabdingbar. Vor allem Nahrungsmittel, die der Leber guttun, sollten auf dem Speiseplan stehen: Artischocke, Zitrone, Salat, Walnüsse, Sauerkraut, Kohlgemüse, Grapefruit, Knoblauch, Avocados, Radieschen usw.
Dr. Böhm Mariendistel
Faustregel einer leichten Schonkost für Leberkrankheit
10% Eiweiß | und zwar vor allem aus Pflanzen sowie aus Milch und Milchprodukten. |
35% Fett | vor allem hochwertige Fette wie Pflanzenöle, Fische |
55% Kohlehydrate | aus Kartoffeln, Brot, Müsli |
keine | „leeren Kalorien“ wie Zucker oder Gebäck |
Selbstverständlich dürfen die Speisen nicht zu stark gewürzt, gebraten oder gegrillt sein. Ein wenig Geschmack schadet aber nicht.
Wichtig ist auch ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen: Fruchtsäfte und Obst eignen sich dazu besonders gut. Manchmal ist es notwendig, zusätzliche Vitamine zu sich zu nehmen. Vitaminpräparate gibt es in verschiedenen Zusammensetzungen in Apotheken.
Bei alkoholischer oder ernährungsbedingter Fettleber müssen an erster Stelle Maßnahmen zur Gewichtsreduktion stehen. Mit dem Übergewicht verliert sich auch meist die Fettleber.
Ernährungstipps: Galle
Bei Erkrankungen der Galle ist wie auch bei Lebererkrankungen die leichte Vollkost die beste Form der Ernährung.
Zur Verhinderung von Gallensteinen soll sich ein höherer Ballaststoffanteil in der Nahrung günstig auswirken. Ballaststoffe, wie sie in Gemüse, in Weizen- oder Haferkleie und im Vollkornbrot reichlich vorhanden sind, senken den Cholesterinspiegel des Blutes und damit auch die Gefahr der Bildung von Gallensteinen. Denn Gallensteine bestehen sehr häufig aus Cholesterin.
Beim akutem Gallenanfall verträgt der Patient meist auch die leichte Vollkost nicht. In diesen Fällen muss man einige Tage lang versuchen, mit Teefasten, Haferschleim, Karottenbrei über die Runden zu kommen. Recht gut eignet sich dafür Babynahrung in Gläsern. Dauert dieser Zustand länger an, muss neben ärztlicher Behandlung versucht werden, mit sogenannter „Astronautennahrung“, einer ausgewogenen Formeldiät, dem Patienten die wichtigsten Nährstoffe und lebenswichtige Energie zuzuführen, ohne den Verdauungsapparat zu strapazieren.
Diese hochkalorische Formeldiät bekommt man in verschiedenen Geschmacksrichtungen in Apotheken.
Abschließend noch ein Tipp:
Personen mit Leber- und Gallenkrankheiten wurden und werden dazu erzogen, ganz besonders vorsichtig, ja übervorsichtig beim Essen zu sein. Es steigt die Angst „etwas Falsches zu essen“, sodass über einen Reflex des Unterbewusstseins manches nicht vertragen wird, obwohl Leber oder Galle nichts dagegen hätten. Deshalb: etwas phantasie- und abwechslungsreichere Speisen bringen mehr Lebensfreude.